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Übergabe neues Grab Lili Elbe

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Ab der Norm?

Über den Stellenwert des Erinnerns an Homo-, Inter- und Transsexuelle in unserer Gesellschaft

Welchen Stellenwert nimmt die Erinnerung an Homo-, Inter- und Transsexuelle im öffentlichen Raum ein? Wie geht unser Gemeinwesen mit Erinnerungsorten, wie dem Grab von Lili Elbe, um?

Beschreibung

Ab der Norm? – Über den Stellenwert des Erinnerns an Homo-, Inter- und Transsexuelle in unserer Gesellschaft

Prof. Thomas Kübler (Leiter Stadtarchiv Dresden) im Gespräch mit Christina Düring (Stadtarchiv Dresden), Michael Klipphahn (Maler und Künstler aus Dresden) und Dr. Alexander Zinn (Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung an der TU Dresden)

Im April 2016 wurde auf dem Dresdner Trinitatisfriedhof die wiedererrichtete Grabstätte für Lili Elbe (1884-1931) eingeweiht. Dies stand in engem Zusammenhang mit der kurz zuvor in die Kinos gelangten Verfilmung der Lebensgeschichte von Einar Mogens Wegener/Lili Elbe aus Dänemark. Der Film „The Danish Girl“ basierte auf der Autobiografie von Lili Elbe, die sich Anfang der 1930er Jahre in Dresden als einer der ersten Menschen überhaupt einer geschlechtsangleichenden Operation unterzogen hatte. Nach insgesamt vier Operationen kam es schließlich zu Komplikationen, wahrscheinlich auf Grund von Transplantatabstoßung, an denen Lili Elbe verstarb. Sie wurde auf dem Trinitatisfriedhof in Dresden-Johannstadt beigesetzt, das Grab in den 1960er-Jahren eingeebnet.

Die nationalsozialistische Homosexuellenverfolgung spielte über Jahrzehnte im öffentlichen Erinnern an die Opfer des Hitler-Regimes kaum eine Rolle. Erst in den 1990er-Jahren rückte sie in das Blickfeld einer breiteren Öffentlichkeit und der historischen Forschung. Gleichwohl kamen Rehabilitierung und Entschädigung der Opfer nur schleppend voran. Die Halbherzigkeit, mit der das Thema bis heute behandelt wird, steht in auffälligem Kontrast zur Bedeutung, die der NS-Vergangenheit inzwischen beigemessen wird.

Dies wirft die Frage auf, wie aufgeklärt und offen unsere heutige Gesellschaft tatsächlich ist? Gerade im Osten Deutschlands scheint die Toleranz gegenüber Menschen mit von der Mehrheitsgesellschaft abweichender sexueller Orientierung eher schwach ausgeprägt zu sein. Welchen Stellenwert nimmt die Erinnerung an Homo-, Inter- und Transsexuelle im öffentlichen Raum ein? Wie geht unser Gemeinwesen mit Erinnerungsorten, wie dem Grab von Lili Elbe, um?

Diese und andere Fragen sollen im Rahmen der Podiumsdiskussion erörtert werden.

Die Veranstaltung ist ein Kooperationsprojekt im Rahmen der Reihe „Unbequeme Denkmäler“ zwischen dem Stadtarchiv Dresden, dem Dresdner Geschichtsverein e.V. und dem Verein Denk Mal Fort! e.V. - Die Erinnerungswerkstatt Dresden.

Location

Stadtarchiv Dresden
Elisabeth-Boer-Straße 1,
Veranstaltungssaal
01099
Dresden
Deutschland
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Preis

Kostenlose Veranstaltung