Geschichte

Grabanlage Maigefallene Alter Annenfriedhof

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Gedenkveranstaltung zum 170. Jahrestag des Dresdner Maiaufstandes

Für die meisten Landsleute bleibt die Demokratie eine ebenso geschichts- wie gesichtslose Veranstaltung, die sie mit keinerlei historischer Gestalt, keinerlei Schicksal verbinden

Beschreibung

Begrüßung: Holger Hase, Vorsitzender Denk Mal Fort! e.V.

Grußwort: Detlef Sittel, Erster Bürgermeister der Landeshauptstadt Dresden

Lesung zeitgenössischer Briefe und Erinnerungen mit Robby Langer

Geistliches Wort: Pfarrerin Angelika Behnke, Frauenkirche Dresden

Verlesung der 24 namentlich bekannten Toten, Ausstecken von 47 Blumen

Hintergrundwissen:

Benedikt Erenz schrieb im März 2016 in einem Artikel in der ZEIT über das historische Selbstverständnis in unserem Land: »Für die meisten Landsleute bleibt die Demokratie eine ebenso geschichts- wie gesichtslose Veranstaltung, die sie mit keinerlei historischer Gestalt, keinerlei Schicksal verbinden«. Dieser negative Befund ließe sich ohne weiteres auch auf Dresden übertragen. Die Vorreiter der Demokratie, welche im 19. Jahrhundert oder in der Zwischenkriegszeit

um gesellschaftlichen Fortschritt rangen, spielen im öffentlichen Bewusstsein der Stadt und in der lokalen Erinnerungskultur keine Rolle. Allenfalls verbindet man noch Gottfried Semper und Richard Wagner mit dem Dresdner Maiaufstand von 1849. Und so bleiben auch bei uns die Wurzel der Demokratie merkwürdig »gesichtslos«.

Zu den Orten der Dresdner Demokratiegeschichte, die heute kaum noch Beachtung finden und auch selten aufgesucht werden, gehören die Grabmale für die Gefallenen des Dresdner Maiaufstandes

auf dem Alten Annenfriedhof und dem Trinitatisfriedhof.

Sie erinnern an 140 Getötete, die während der Barrikadenkämpfe in der Stadt ums Leben kamen oder im Anschluss daran standrechtlich erschossen wurden. Diese im 19. Jahrhundert geschaffenen

Erinnerungsorte, die zu Beginn der Weimarer Republik auf Betreiben der SPD baulich aufgewertet und später von der SED zur Sinnstiftung für den Arbeiter-und-Bauern-Staat genutzt wurden,

gerieten nach der Wiedervereinigung zunehmend ins geschichtspolitische Abseits.

Aus Anlass der 170. Jahrestages des Maiaufstandes wollen wir mit unserer Veranstaltung diese vergessenen Orte der Dresdner Demokratie- und Stadtgeschichte ins Bewusstsein der Öffentlichkeit

zurückholen und damit einen Beitrag zur demokratischen Erinnerungskultur leisten.

Eine Kooperationsveranstaltung von Denk Mal Fort! e.V. – Die Erinnerungswerkstatt Dresden mit dem Verband der Annenfriedhöfe Dresden

Location

Alter Annenfriedhof
Chemnitzer Str. 32
Grabmal für die Maigefallenen von 1849
01187
Dresden
Deutschland
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Preis

Kostenlose Veranstaltung