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GISBERT ZU KNYPHAUSEN

Weltspiegel Cottbus am 04. Mai

Sieben Jahre! Das muss man sich mal vorstellen, was das in Stunden, Nächten, Atemzügen ist. Auf jeden Fall eine Menge Zeit ohne neue Lieder von Gisbert zu Knyphausen, dessen Lieder so vielen Menschen beim Leben helfen.

Beschreibung

2010 ist sein letztes Album erschienen, Ende Oktober 2017 erblickte ein neues das Licht dieser Welt. Und es heißt auch genauso: „Das Licht dieser Welt“. Dazwischen ist viel passiert. Jetzt erstmal Freude, dass er wieder da ist, denn einen wie ihn gibt's da draußen nicht, wo seit Jahren immer mehr Musiker auf Deutsch singen, aber eben nicht wie Gisbert. Sie überziehen alles mit Sepia, kondensieren die Komplexität des Daseins auf den kleinsten gemeinsamen Nenner, damit sich das Menschlein nicht mehr so allein fühlt in der großen weiten Welt – Pathos, Trost und Durchhaltehymnen. Bei Gisbert war das schon immer ganz wunderbar anders…

Gisbert zu Knyphausen geht nie in die Breite, sondern immer in die Tiefe – mitten rein in das Wesen der Dinge. Er berührt die Menschen mit seinen Texten wie kein anderer. Er hat eine Sprache gefunden für das, was wir fühlen aber so schwer greifen können. Er schraubt einem das Herz auf und den Kopf, gibt keine Auswege oder billigen Ratschläge, sondern etwas viel Wertvolleres: Erkenntnis. Seine Poesie weitet den Blick, seine Melancholie neigt sich ins Licht, und bei all dem Schmerz und all der Sehnsucht ist da immer auch Hoffnung, dieses wunderbare Weiter, eine Liebe zum Leben und zu den Menschen. Kaum ein deutscher Musiker wird so innig von seinen Anhängern verehrt wie er, deswegen geht jetzt ein Seufzen durchs Land, denn Gisbert zu Knyphausen hat ein paar neue Lieder geschrieben.

Also: Neues Album, zwölf neue Stücke, großes Hallo, altes Glück und ein paar Überraschungen. Wo soll man da anfangen? Es gibt zwei Songs mit englischen Texten und einen, der hat keinen. Es gibt sie wieder, die definitiven Lieder, also jene, bei denen man denkt: Besser kann man das nicht in Worte fassen. „Sonnige Grüße aus Khao Lak, Thailand“ zum Beispiel handelt von der Einsamkeit eines älteren Mannes in einer Großstadt, und wie sich das anfühlt. „Das Licht dieser Welt“ ist ein Lied, das man jedem neuen Menschen vorsingen möchte, immer und immer wieder, es ist eine Liebeserklärung an jede neue Existenz. „Kommen und Gehen“ handelt vom Sterben, Stadt Land Flucht vom Suchen, „Dich zu lieben“ von der Liebe, davon, wie es ist, sie gefunden zu haben, und in „Cigarettes and Citylights“ geht's um die rasende Sehnsucht danach, endlich irgendwo anzukommen. Andere hätten daraus vielleicht eine Hymne auf die Heimat gemacht, aber Gisbert will niemanden verarschen, er lässt einen angenehm unangenehm berührt zurück mit der Zeile: „And you are so eager to keep moving on. You are digging a new hole, that you can crawl in and then call it your home. Your home…“

Toll! Wie überhaupt alles hier. Wie sich Licht und Schatten abwechseln, als würden die Wolken über den Himmel jagen, und mit wenigen Strichen ganze Gefühlswelten beschrieben und Geschichten erzählt werden. Das ist die vielleicht größte Neuerung in der Kunst des Gisbert zu Knyphausen. Er erzählt weniger von sich und mehr über andere Menschen, findet in deren Leben das, was seine Texte so besonders macht: Diesen Kern, diesen unstillbaren Drang, unser Suchen und Versuchen, mit dem Dasein und uns selber klar zu kommen und das Glück zu finden, das Wesen der Dinge, das Licht der Welt.

Auch musikalisch hat sich einiges geändert. Die Musik ist offener geworden, vielseitiger. Auf Gisberts Gitarre klebten jahrelang drei Aufkleber. Einer von Kid Kopphausen, einer von der Schweizer Band Schöftland, und auf dem dritten stand „Musik ist Scheiße“. Die sind jetzt alle ab. Gisbert hat neue Musiker um sich geschart und das enge Korsett des Liedermachers geweitet und letztlich gänzlich gesprengt. Es sind weniger Gitarren zu hören, dafür Vibraphone, Posaunen, Trompeten, Synthesizer und ein Klavier. Natürlich ist das alles viel zu schnell vorbei. Die Reise endet mit dem fröhlich rumpelnden „Etwas Besseres als den Tod finden wir überall“, einem Song, den der verstorbene Nils Koppruch begonnen und Gisbert nun beendet hat. Zum Abschluss noch ein Klavierstück, dann heißt es: Luftholen, Repeat-Taste drücken. Hoffen wir, dass es nicht wieder sieben Jahre dauert bis zum nächsten Album. Gisbert sagt: „Wird es nicht“.

Location

Weltspiegel Cottbus
Rudolf-Breitscheid-Straße 78
03046
Cottbus
Deutschland
http://gisbertzuknyphausen.de/
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Preis

Vorverkaufsstart: 12. Februar 2018 – 12:00 Uhr; Tickets: LAUTIX Ticketshop Cottbus, Ticket-Hotline 0355 481 555, bekannte VVK-Stellen

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